Unter der Leitung von Dr. Sushil Sharma hat sich Arogya im letzten Jahr als Organisation weiter stabilisiert und lokal und bei der Regierung etabliert. Das mehrjährige Grossprojekt, zur Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Grundversorgung mit dem Fokus auf eine signifikante Reduktion der Sterblichkeitsrate von Müttern, Säuglingen und Kleinkinder sowie Ausbildung der Fachpersonen Gesundheit vor Ort im Distrikt von Champawat von Uttarakhant, direkt an der Grenze zu Nepal, ist weiterhin erfolgreich im Gange.

Das Team um Dr. Sharma besteht mittlerweile aus insgesamt 7 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Gezwungen durch die Corona-Pandemie in Indien startete das Arogya-Team im April 2020 mit Erlaubnis der Regierung durch Dr. Ahmed Iqbal, District Magistrate von Champawat, im nördlichen Pati Block mit mehreren Trainingscamps zur Infektionsprävention unter dem Namen COVID-19 RESPONSE. Im Rahmen dieses Grossprojektes wurde während der Pandemiezeit die Bergbevölkerung nicht einfach sich selbst überlassen, sondern der Fokus einmal mehr auf Training und Ausbildung der gesamten Bevölkerung gelegt. Der Schwerpunkt der Camps liegt auf dem Unterrichtung von Hygienemassnahmen, Verteilung von Präventions-Kits und der Erarbeitung von Kenntnissen, wie man sich schützt. Hierbei geht es vor allem um die Anleitung und das Anlernen der für die Bevölkerung der entlegenen Dörfern so wichtigen Frontline Workers der Regierung (AHSAS, AWWS und ANM) in der Infektionsprävention und dem praktischen „Know-how“ des Pandemiverhaltens Diese wiederum schulen die lokale Bevölkerung entsprechend einem wirksamen medizinischen Schneeballsystem. Und was uns gar nicht erstaunt: Die Akzeptanz und das Interesse vor Ort war sehr gross Dieses Projekt läuft vom Juni bis Oktober 2020 und erstreckt sich auf insgesamt 155 Dörfer und 25 Gesundheitszentren. Während dieses Aufklärungs- und Schulungsprojektes wurden die von LIDL Schweiz gespendeten Sauerstoff- und Blutdruckmess-geräte an die verschiedenen Gesundheitseinrichtungen verteilt und alle in deren Handhabung unterwiesen.

Das eigentliche Arogya-Projekt in Champawat ist dadurch in den Hintergrund gerückt: Aufbau von 5 Zentren für sichere Schwangerschaftskontrollen und Entbindungen in den 5 verschiedenen Blocks vom District Champawat. Durch dieses COVID-19 RESPONSE Projekt ist es aber gelungen, geeignete Spitäler für diese fünf Entbindungszentren zu finden. Seit dem Dezember 2019 ist SHA in enger Zusammenarbeit mit der Organisation UTSAAH / England (Uniting To Sustain and Assist Himalayan communities), welche Arogya mit Hilfe der Northumbria Universität im Norden Englands vor allem in wissenschaftlichen Fragen und Datenausarbeitung zur Seite steht. Nach wie vor geht es um Verbesserung der Ausbildung der lokalen Hebammen und Errichtung geeigneter Infrastrukturen für sichere institutionelle Geburten In Indien mahlen die Mühlen sehr langsam. Es ist eben ein Weg der kleinen Schritte. Das ursprüngliche Kernprojekt mit dem Aufbau eines Spitals, welches zukünftig vor allem für Ausbildungszwecke und gelegentliche chirurgische Camps genutzt werden soll, ist im Moment etwas in den Hintergrund getreten, ist jedoch nach wie vor in Planung.

Aber die gute Seite am COVID-19 RESPONSE Projekt ist, dass die lokale Regierung Arogya um die Durchführung gebeten hat und Arogya nun in über 155 Dörfern eine wohl bekannte und respektierte Organisation ist. Dies wird zukünftig die Zusammenarbeit in den Bergen entscheidend erleichtern und hoffentlich auch auf politischer Ebene einiges ebnen. Und ausgerechnet in dieser schwierigen Covid-Krisenzeit, in der sich viele industrielle Geldgeber von diesen Kleinorganisationen abwenden und dem Premierminister Narendra Modi all ihre Hilfe zusagen, gelang es Arogya via SHA bei der Schweizer Botschaft in Delhi mit Hilfe von Frau Marijana Rakic einen grossen Unterstützungskredit für das COVID-19 RESPONSE Projekt zu erhalten. Dies beflügelt natürlich beide Teams, Arogya und SHA. Ein herzliches Dankeschön geht an Frau Rakic und die Swiss Embassy in Delhi.

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